16.03.2017
Love Steaks
Clemens (Franz Rogowski) soll sich tiefgefrorene Steaks um den nackten Körper binden, denn Lara (Lana Cooper) möchte sehen, was das mit seinem Penis macht. An anderer Stelle spült der junge Mann der besoffenen Lara, die zu regelmäßig ihren Flachmann ansetzt, die Kotze aus den Haaren. Der schüchterne, auf Harmonie bedachte Masseur und die dominante, ungestüme Küchenazubine – die Hotelmitarbeiter Clemens und Lara unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Und trotzdem knistert es zwischen beiden, und zwar heftig.
Seine cineastische Wucht bezieht "Love Steaks" allerdings nicht unbedingt aus der Romanze, sondern vor allem aus der kraftvollen Inszenierung, die im neusten deutschen Kino geradezu einem Schelmenstück gleichkommt. Ohne großes Budget, Drehbuch oder Patentrezepte drehte das Team um Jakob Lass während des laufenden Hotelbetriebs an der Originalkulisse, was viel Raum für Improvisationen und kleine Wahrhaftigkeiten lässt, die die stilsichere Handkamera anbetungswürdig einfängt. Bleibt zu hoffen, dass "Love Steaks" in den Lichtspielhäusern erfolgreich ist – zu gönnen wäre es diesem kleinen Meisterwerk jedenfalls. Diese Filmkritik ist zuerst erschienen bei fluter.de. Christian Horn /
Wertung: * * * * *
(5 von 5)
Filmdaten Love Steaks Deutschland 2013 Regie: Jakob Lass; Darsteller: Lana Cooper (Lara), Franz Rogowski (Clemens) u.a.; Drehbuch: Jakob Lass, Ines Schiller, Timon Schäppi, Nico Woche; Produzenten: Ines Schiller, Golo Schultz; Produktion: HFF Konrad Wolf; Kamera: Timon Schäppi; Musik: Golo Schultz; Schnitt: Gesa Jäger; Länge: 89,46 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih von Daredo Media / Ferleih; deutscher Kinostart: 27. März 2014
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