25.10.2009
Whatever Works - Liebe sich wer kann
![]() "Whatever Works" setzt sich in bewährter Manier mit Leben, Liebe, Tod und Selbstfindung auseinander und beweist erneut, dass Allen ein Meister des Dialogwitzes ist. Der Pessimist Boris Yelnikoff fristet sein Leben als Schachlehrer und macht keinen Hehl daraus, was er von seinen Schülern hält. Mehr als einmal beschweren sich die Eltern der Kinder, doch auch bei ihnen macht Boris aus seinem Herzen keine Mördergrube. Auch sein Freundeskreis bekommt die volle Ladung seines Nihilismus aufgetischt, doch wird da schnell mit dem Kopf geschüttelt und das Weite gesucht. Wenig später sitzt man ja doch wieder in trauter Einigkeit beisammen. Die Lebensroutine wird jedoch empfindlich gestört, als Boris eines Tages eine junge Frau mit dem schönen Namen Melodie vor seiner Tür vorfindet, die ihn um Unterschlupf bittet. Aus den von Boris angebotenen zwei Minuten zum Aufwärmen werden Monate und nach einem Jahr sieht sich der Griesgram vor dem Traualtar. Die naive Melodie bringt es zwar fertig, Boris ein wenig aufleben zu lassen, doch seiner Verachtung dem Leben und seinen Mitmenschen gegenüber tut das keinen Abbruch. Dann klopft sprichwörtlich das Schicksal an der Tür und in kurzer Abfolge treten Vater und Mutter des Mädchens in das Leben der Vermählten. Der Anblick des ältlichen, humpelnden und pöbelnden Gatten zwingt beide auf die Knie und Stoßgebete gen Himmel sollen der skurrilen Situation Abhilfe schaffen. Als von dort keine Hilfe kommt, macht man das Beste aus den Gegebenheiten. Durch Boris' Umfeld motiviert, entdeckt die vormals prüde Mutter ihre künstlerischen Fähigkeiten, kreiert erotische Collagen und findet ihre Liebe in einer ménage à trois. Doch Boris ist ihr weiterhin ein Dorn im Auge und die treusorgende Mutter versucht ihre Tochter mit dem jungen Schauspieler Perry zu verkuppeln. Als dies zu gelingen scheint, nimmt das Leben für alle Beteiligten eine schicksalhafte Wendung.
Oliver Forst /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: Wild Bunch Filmdaten Whatever Works - Liebe sich wer kann (Whatever Works) USA / Frankreich 2009 Regie & Drehbuch: Woody Allen; Darsteller: Larry David (Boris Yellnikoff), Evan Rachel Wood (Melodie St. Ann Celestine), Patricia Clarkson (Marietta), Ed Begley Jr. (John), Conleth Hill (Leo Brockman), Michael McKean (Joe), Henry Cavill (Randy James), Christopher Evan Welch (Howard), Carolyn McCormick (Jennifer), John Gallagher Jr. (Perry), Olek Krupa (Morgenstern) u.a.; Produktion: Letty Aronson, Stephen Tenenbaum; Co-Produktion: Helen Robin; Ausführende Produzenten: Brahim Chioua, Vincent Maraval; Co-Ausführende Produzenten: Charles H. Joffe, Jack Rollins; Kamera: Harris Savides; Länge: 92 Minuten; ein Film im Verleih von Wild Bunch / Central Film GmbH; deutscher Kinostart: 3. Dezember 2009
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