29.04.2012
The Substance - Albert Hofmanns LSD
"Die vertrauten Gegenstände nahmen groteske, meist bedrohliche Formen an. Kaleidoskopartig sich verändernd drangen bunte phantastische Gebilde auf mich ein, in Kreisen und Spiralen sich öffnend und wieder schließend, in Farbfontänen zersprühend, sich neu ordnend und kreuzend, in ständigem Fluss."
Diesen Eintrag hielt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann am 22. April 1943 in seinem Protokoll des Selbstversuchs eines neuentdeckten Derivats einer Säure des Getreidepilzes Mutterkorn fest.
"Purple haze all in my brain
Jeder, der sich dem hingebe, sei einfach nur ein Idiot, glaubte der damalige Gouverneur Ronald Reagan. Der Psychologe und Autor Timothy Leary sah das Tor zu einem neuen Bewusstsein in dem Erlebnis, das der Prager Psychiater Stanislav Grof als Modell einer Psychose beschreibt. Eine Winzigkeit Wahnsinn, geträufelt auf ein Zuckerplättchen oder ein Stück Papier. Einnehmen, aussteigen und dann? Um neben den gesellschaftlichen Auswirkungen von LSD auch die psychischen nachvollziehbar zu machen, schwelgt die Kamera in einem fesselnden Rausch aus Archivmaterial, das faszinierende Facetten von Sub- und Gegenkultur, Normierung und Nonkonformismus in seinem dokumentarischen Prisma bündelt.
Lida Bach /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: mindjazz pictures Filmdaten The Substance - Albert Hofmanns LSD Schweiz 2011 Regie & Drehbuch: Martin Witz; Produktion: Ventura Film; Produzenten: Elda Guidinetti, Andres Pfaeffli; Co-Produzenten: Carl-Ludwig Rettinger, Peter Luisi; Kamera: Pio Corradi; Musik: Marcel Vaid; Schnitt: Stefan Kälin; Länge: (Laufzeit 24fps, d.h. im Kino:) 96,21 Minuten, (Laufzeit 25fps, d.h. im Fernsehen:) 92,38 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih von mindjazz pictures; deutscher Kinostart: 17. Mai 2012
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