|
01.03.2018
Star Wars: Die letzten Jedi
Nach den enttäuschenden drei "Star Wars"-Teilen I bis III (1999 bis 2005) erlebt das von George Lucas 1977 ins Leben gerufene Franchise eine wohltuende Auffrischung nach Lucas' Verkauf der Rechte an den Disney-Konzern. Dieser macht fast alles richtig. Es brauchte wohl die Rückkehr der Helden aus den 1970er und 1980er Jahren, namentlich Prinzessin Leia (Carrie Fisher), Bruder Luke (Mark Hamill) und Han Solo (Harrison Ford), wenngleich in Teil VII Luke nur einen kurzen, aber einprägsamen Auftritt hatte, und Han Solo sterben musste. Die Weltraum-Saga geht weiter, in der neuen Trilogie ist aus dem Imperium die Erste Ordnung geworden, statt des toten Darth Vader trägt nun dessen Enkel Ben Solo alias Kylo Ren (Adam Driver) Maske, die Rebellen sind jetzt die Resistance. Weiterhin kämpft Gut gegen Böse, der Disney-Konzern setzt auf das uralte Schema, was aber durch gelungene Erzählweise in Teil VIII wettgemacht wird.Han Solo ist tot, es lebe Han Solo. Harrison Ford darf im neuen Teil, dem Mittelteil der jüngsten "Star Wars"-Trilogie nicht mehr mitspielen, seine Figur wurde in Teil VII, "Das Erwachen der Macht", vom eigenen Sohn gemeuchelt. Dieser Kylo Ren ringt mit sich selbst und den Zweifeln ob der Richtigkeit, zur Ersten Ordnung dazuzugehören. Der Zwiespalt ist nur ein Erzählstrang von vielen in "Star Wars: Die letzten Jedi", Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson, zuvor ein Independent-Filmer ("Brick", "Looper") hält alle Fäden des Films in der Hand und verliert nicht die Übersicht trotz des an Ereignissen und Figuren übersprudelnden Plots. Eines Plots, der den Faschismus der Ersten Ordnung anlehnt an die meist demokratisch gewählten rechtslastigen Politiker weltweit. Hat nicht der junge General der Ersten Ordnung, Armitage Hux (Domhnall Gleeson) orangerote Haare...?
Die "Star Wars"-Fangemeinde kommt in diesem Film auf ihre Kosten, das Alte und Neues werden mit viel Action und Raum für Tiefgang gut vermischt. Der Millennium Falke ist weiterhin da, schrottig, aber da, die von der kurz nach den Dreharbeiten verstorbenen Carrie Fisher gespielte Leia als Generalin führt wie anno dazumal die Rebellen gegen das Böse an, neue Figuren finden den Weg hinein wie Rose Tico (Kelly Marie Tran), die mit Finn auf einem Planeten nach einem Codeknacker, der der Resistance zur Flucht verhelfen kann, sucht, ein ausgeweiteter Erzählstrang, der von den vielen parallelen der schwächste ist.
Michael Dlugosch /
Wertung: * * * * *
(5 von 5)
Quelle der Fotos: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany Filmdaten Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi) USA 2017 Regie & Drehbuch: Rian Johnson; Darsteller: Mark Hamill (Luke Skywalker), Carrie Fisher (Leia Organa), Adam Driver (Kylo Ren), Daisy Ridley (Rey), John Boyega (Finn), Oscar Isaac (Poe Dameron), Andy Serkis (Snoke), Lupita Nyong'o (Maz Kanata), Domhnall Gleeson (General Hux), Anthony Daniels (C-3PO), Gwendoline Christie (Captain Phasma), Kelly Marie Tran (Rose Tico), Laura Dern (Vize-Admiral Holdo), Benicio Del Toro (DJ), Frank Oz (Stimme von Yoda), Justin Theroux (Codeknacker-Meister), Adrian Edmondson (Captain Peavey), Warwick Davis (Wodibin), Ralph Ineson u.a.; Produzenten: Ram Bergman, Kathleen Kennedy; Kamera: Steve Yedlin; Musik: John Williams; Schnitt: Bob Ducsay; Länge: 151,55 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih der Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH; deutscher Kinostart: 14. Dezember 2017
Artikel empfehlen bei:
|
|