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19.03.2014
My Dog Killer
Ein Tag aus dem Leben eines osteuropäischen Skinheads. Der 18-jährige Slowake Marek wird an diesem Tag seinen Halbbruder, ein Roma-Kind, kennenlernen. Ohne dass es die gemeinsame Mutter weiß, läuft der neugierige Junge unbekümmert dem Älteren nach. Mit fatalen Folgen.
Langsam, sehr langsam erzählt Regisseurin Mira Fornay in ihrem dritten Spielfilm eine menschliche Tragödie. Die Katastrophe nach der Begegnung wird wie nebenbei geschildert, Fornay konzentriert sich auf Marek, dessen Alltag, die Beziehungen zu seiner Skinhead-Gang, dem Vater und dem einzigen Freund, einem Kampfhund. Eindrucksvoll zeigt die Regisseurin die Geschichte einer verlorenen Existenz. Auch wenn der Film irgendwo an der slowakischen Grenze zu Tschechien spielt, ist seine Handlung universell. Wir Deutschen kennen es: Wenn eine totalitäre Struktur am Ende ist, suchen die Menschen nach einer neuen Identität. Im Osten Deutschlands war das nach dem Ende der DDR der Hang zu rechtsradikaler Gesinnung. In der Slowakei ist das nach dem Zerfall des Ostblocks nicht anders. Dies ist das Thema von "My Dog Killer".
Michael Dlugosch /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: temperclayfilm Filmdaten My Dog Killer (Môj pes Killer) Tschechien / Slowakei 2013 Regie & Drehbuch: Mira Fornay; Darsteller: Adam Mihal, Marian Kuruc, Libor Filo, Irena Bendova u.a.; Produzenten: Juraj Buzalka, Viktor Schwarcz, Mira Fornay; Produktion: mirafox; Kamera: Thomas Sysel; Schnitt: Hedvika Hansalova; Länge: 90 Minuten; ein Film im Verleih von temperclayfilm; Slowakisch mit dt. Untertiteln; deutscher Kinostart: 20. März 2014
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