| 20.01.2014 I, Frankenstein 
  "Es ist nicht an uns Gottes Wille zu hinterfragen", gebietet die Gargoyle-Anführerin Leonore (Miranda Otto) in Stuart Beatties Horror-Action der Titelkreatur. Leonore muss es wissen, denn sie hat von den Erzengeln den Exklusivauftrag "Rettung der Menschheit" erhalten. Damit Gott am Ende den Coup nicht an sein Putten-Dezernat oder seine Gartenzwerg-Armee weiterreicht, müssen die Wasserspeier gegen die Höllenbrut des Dämonenfürsten Naberius (Bill Nighy) kämpfen. Dass bei der epischen Klopperei Frankensteins Monster (Aaron Eckhart) und die auf den Spuren des Wissenschaftlers (Aden Young) wandelnde Terra (Yvonne Strahovski) mitmischen, ist quasi höhere Fügung: über jede (Film)Kritik erhaben. Der Allmächtige des seelenlosen Monster-Mash-ups ist Regisseur Beattie, der Kevin Grevioux' aus den Leichenteilen mehr oder minder besserer Werke zusammengeflickte Story bebildert. Der rudimentäre Plot ist ein Grundriss für monotone Kampfspektakel zwischen Protagonisten, die trotz der sie umgebenden Charaktermythen fade wirken. "Du bist nur ein Monster, wenn du dich wie eines benimmst", tröstet Terra das von Leonore Adam getaufte Monster, das den Rat grimmig verinnerlicht. Adam tötet zwar nach wie vor planlos Dämonen, aber nicht mehr, weil sie ihn mal wieder wegen des Geheimnisses seiner Schöpfung nerven, sondern im Namen Gottes. Es ist eben alles eine Frage der Einstellung, auch das mit der Seele. Die hat nur, wer für Gott in die wie immer alles entscheidende Schlacht zieht und wenn nötig in den Tod. Der schreckt den unsterblichen Adam so wenig wie die Gargoyles, die in einem Scheinwerferspot gen Himmel befördert werden. Leonores bester Krieger Gideon (Jai Courtney) hegt augenscheinlich sogar suizidale Absichten. Das ist die einzige Erklärung dafür, dass ein Gottgesandter so dämlich sein kann, sich, ups, auf der eigenen Streitaxt aufzuspießen. Dämonen hingegen vergehen in einer Feuerfontäne, als hätten sie alle "Ghost Rider" gesehen. Nicht dass "I, Frankenstein" eine Hommage an "Ghost Rider" oder gar den Klassiker mit Boris Karloff wäre, auch wenn mal einer "It's alive!" ruft. 
 
 Lida Bach /
Wertung:  
0 von 5 Punkten  Quelle der Fotos: Sony Pictures Filmdaten I, Frankenstein (I, Frankenstein) USA / Australien 2014 Regie: Stuart Beattie; Darsteller: Aaron Eckhart (Adam), Yvonne Strahovski (Terra), Miranda Otto (Leonore), Bill Nighy (Naberius), Jai Courtney (Gideon), Socratis Otto (Zuriel), Aden Young (Victor Frankenstein) u.a.; Drehbuch: Stuart Beattie nach der Story von Stuart Beattie und Kevin Grevioux basierend auf der Graphic Novel von Kevin Grevioux und den Charakteren von Mary Shelley; Produktion: Gary Lucchesi, Andrew Mason, Tom Rosenberg, Richard S. Wright; Kamera: Ross Emery; Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek; Schnitt: Marcus D'Arcy; Länge: 92,36 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih der Splendid Film GmbH und Sony Pictures; deutscher Kinostart: 23. Januar 2014 
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