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20.09.2016
Findet Dorie
"Ich leide unter Gedätchnisverschwund" sagt Babyfisch-Dorie mit riesengroßen Kulleraugen – wer kann diesem Blick widerstehen? Schon als "Kind" ist Dorie hilflos, und dadurch gefährdet, aber sehr mitfühlend, freundlich und hilfsbereit. Das Sequel des erfolgreichen "Findet Nemo" ist weniger dramatisch, emotional weniger tiefgehend, aber sympathisch und bezaubernd wie sein Vorgänger. Dennoch fehlt die "Traumwelt" des Great Barrier Reef des ersten Teils, und das abenteuerliche Roadmovie-Feeling mit gefährlichen (Haien) und humorvollen (Hechtgruppe) Begegnungen, die konfliktbehaftete Begegnung mit Menschen sowie die innerliche Weiterentwicklung der Figuren – der Vater, der loslassen muss, um Vertrauen neu zu erlernen. Dories Geschichte der Suche nach ihren Eltern stellt neue Charaktere vor, sie ist witzig und auch rührend, aber sie hinterlässt keine großen Spuren.
Der zweite "Nemo-Film" spielt nicht mehr in Australien – ein Glück für die echten Zierfische. Denn nach "Findet Nemo" wollten auch nichtaustralische Kinder ihre Aquarienfische retten und spülten sie in die Kanalisation. Während in Australien die Kanalisation tatsächlich im Meer mündet (wie der Film es verkündete), tut sie das andernorts jedoch nicht, so dass die Fische ein nicht angenehmes Ende durch Wasserbehandlungsprozeduren erfuhren. Anke Engelke spricht wieder Dorie in der Synchronfassung, Christian Tramitz gibt wieder den Marlin – ein Duo, das nicht fehlen darf, und das viel zur Heiterkeit des Films beisteuert. Roland Hemmo spricht den nachdenklichen Hank. Ein Cameo-Auftritt von Franziska van Almsick als Audio-Guide-Stimme soll für Erheiterung sorgen (im Original ist es Sigourney Weaver, wo der Trick allerdings besser funktioniert).
Hilde Ottschofski /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: The Walt Disney Company (Germany) GmbH Filmdaten Findet Dorie (Finding Dory) USA 2016 Regie: Andrew Stanton, Angus MacLane; Deutsche Synchronsprecher: Anke Engelke (Dorie), Christian Tramitz (Marlin), Udo Wachtveitl (Crush), Franziska van Almsick (Lautsprecherstimme), Aaron Troschke u.a.; Drehbuch: Andrew Stanton, Victoria Strouse; Produzentin: Lindsey Collins; Musik: Thomas Newman; Schnitt: Axel Geddes; Länge: 96,55 Minuten; FSK: ohne Altersbeschränkung; ein Film im Verleih der The Walt Disney Company (Germany) GmbH; deutscher Kinostart: 29. September 2016
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