06.09.2011
Die drei Musketiere (2011) (3D)
![]() Der Kampf um den Schutz der französischen Krone des infantilen Herrschers Louis XIII. (Freddie Fox) wird nicht nur buchstäblich ausgefochten, sondern mit Schlachtzeppelinen einem James Bond tauglichen Waffenarsenal bestritten, in dem die namensgebenden Schusswaffen an Spielzeug-Pistolen erinnern. Die zahlreichen Leichen trüben dabei höchstens das Wasser der romantischen Kanäle, nicht die Amouren von Athos und der undurchsichtigen Milady (Milla Jovovich) und D'Artagnan und Hofdame Constance (Gabriella Wilde). Nichts persönliches... rein geschäftlich." (Milady)
Falls doch, hat "Die drei Musketiere 3D" zwei riesige Luftschiffe und dazu Logan Lerman, Milla Jovovich, Till Schweiger und andere Darsteller der zweiten Schauspielgarde, dank denen keiner der legendären Romannamen unerwähnt bleibt, nicht einmal die zahlreichen Alias von Milady De Winter. Dass zwischen der zynischen Intrigantin der Novelle und der "unbesiegbaren Zombie-Killerin", die Jovovich in "Resident Evil" verkörperte, ein Unterschied besteht, bemerkte Anderson augenscheinlich nicht. Alles ein Brei, wie gesagt. Holzhammer statt Florett Für diese Vermischung gibt es einen coolen Namen: Steampunk. Wenn das Futuristische "So schön Retro", wie es Buckingham über König Louis Kleidung von Louis XIII. sagt, ist es ein etabliertes Subgenre. Der krude Actionreigen inszeniert es wie des Königs neue Kleider. Will er mit seiner vermeintlichen Modernität glänzen, ist er tatsächlich total out. Jules Verne war Steampunk. Alexandre Dumas nicht. Dumas' drei Musketier-Romane, von denen die Drehbuchautoren den ersten adaptierten, sind Heldenromanzen. Dass es den Filmpendants der Romanfiguren an deren definierender Eigenschaft mangelt, bemerkt sogar D'Artagnan: "Irgendwie habe ich mir euch heldenhafter vorgestellt."
Den selbstverliebten Humor kommentiert treffend Christoph Waltz: "Ich weiß, an dieser Stelle müsste ich loslachen wie ein Besessener." Das vergeht angesichts des filmischen Credos, das Athos illustriert: Kampf, Rausch und Geld: "Jeder, der etwas anderes behauptet, ist entweder ein Lügner oder will dir etwas verkaufen." In Andersons Fall von "Die drei Musketiere 3D" einen miserablen Kinofilm. Lida Bach /
Wertung: *
(1 von 5)
Quelle der Fotos: Constantin Film Filmdaten Die drei Musketiere (2011) (3D) (The Three Musketeers (2011)) Frankreich / Deutschland / GB 2011 Regie: Paul W.S. Anderson; Darsteller: Logan Lerman (D'Artagnan), Milla Jovovich (Milady de Winter), Matthew Macfadyen (Athos), Ray Stevenson (Porthos), Luke Evans (Aramis), Mads Mikkelsen (Rochefort), Orlando Bloom (Herzog von Buckingham), Christoph Waltz (Kardinal Richelieu), Gabriella Wilde (Constance), James Corden (Planchet), Juno Temple (Königin Anna), Freddie Fox (König Louis XIII.), Til Schweiger (Cagliostro), Nina Eichinger (Kammerfrau), Christian Oliver, Florian Brückner u.a.; Drehbuch: Alex Litvak und Andrew Davies basierend auf dem Roman von Alexandre Dumas; Produzenten: Jeremy Bolt, Paul W.S. Anderson, Robert Kulzer; Executive Producer: Martin Moszkowicz; Kamera: Glen MacPherson; Musik: Paul Haslinger; Titelsong: Take That; Schnitt: Alexander Berner; Länge: 110,52 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih der Constantin Film Verleih GmbH; deutscher Kinostart: 1. September 2011
Artikel empfehlen bei:
![]() ![]() ![]() ![]() |
|