02.05.2013
Dünne Botschaft

Das wundersame Leben von Timothy Green


Das wundersame Leben von Timothy Green: Jennifer Garner, CJ Adams Als Regisseur Peter Hedges die Drehbücher für "Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa" oder "About a Boy: Der Tag der toten Ente" oder selbst des nicht so großen "Unschuldig verfolgt" schrieb, hatte er ein glücklicheres Händchen als bei dem Märchen für Erwachsene über Timothy Green. Trotz der verträumten Indian Summer-Bilder der amerikanischen Kleinstadt Stanleyville, trotz sehr guter Schaudarbietung von Jennifer Garner in der Rolle der Mutter oder CJ Adams als Timothy bleibt die Geschichte ohne große Botschaft und somit nur ein rein optisches Vergnügen. Der Disney-Streifen ist zwar ab 6 freigegeben, aber wegen des tragischen Endes nicht unbedingt für Kinder geeignet.

Cindy und Jim Green sind ein junges, gebildetes und talentiertes Ehepaar, das sehr unter seiner Kinderlosigkeit leidet. Kurz bevor sie den Traum eines eigenen Kindes aufgeben, schreiben sie eines Abends Kurzbeschreibungen ihres Wunschkindes auf Zettel auf, die sie in einer Holzschachtel aufheben und im Garten begraben. Während der darauffolgenden stürmischen Nacht kommt der zehnjährige Timothy in ihr Haus und ihr Leben. Er entspricht haargenau den Wunschvorstellungen, bis auf ein sonderbares Merkmal, das ihn von allen anderen Kindern und Menschen unterscheidet.

Das wundersame Leben von Timothy Green: Filmplakat Da Timothy seine neuen Gastgeber Cindy und Jim gleich als Eltern anspricht, werden sie von jetzt auf gleich mit vielen Situationen konfrontiert – Erziehungsfragen, Fragen der Beziehung zu anderen Familienmitgliedern, Fragen der emotionalen Befindlichkeit und der Reaktion darauf. Sie müssen sich als Eltern definieren und verhalten, auch in Relation zur Schule, Sport-Trainer oder Arbeitgeber und dabei immer wieder über ihr Verhalten nachdenken und es austarieren. Der sehr amerikanische Streifen kocht erneut Themen auf wie die Unterwerfung gegenüber der Meinung anderer, jedoch das Besondere am Anderssein, das "nie Aufgeben", auch wenn die Situation aussichtslos ist, den Druck des sportlichen Erfolgs, den Druck der Anerkennung in der Vater-Sohn-Beziehung. Die universelle Botschaft lautet, dass unermessliche Liebe alles vermag – aber wirklich neu ist diese Botschaft nicht.

Neben guter schauspielerischer Leistung – besonders der von CJ Adams, des jungen Hauptdarstellers – ist auch die romantische Filmmusik erwähnenswert, die emotionale Szenen besonders sanft oder mitreißend untermalt. Als besonders wertvoll kann der Film jedoch leider nicht eingestuft werden.  

Hilde Ottschofski / Wertung: * * (2 von 5) 
 

Quelle der Fotos: Disney Enterprises, Inc.

 
Filmdaten 
 
Das wundersame Leben von Timothy Green (The Odd Life Of Timothy Green) 
 
USA 2012
Regie & Drehbuch: Peter Hedges;
Darsteller: Jennifer Garner (Cindy Green), Joel Edgerton (Jim Green), Dianne Wiest (Bernice Crudstaff), CJ Adams (Timothy Green), Rosemarie DeWitt (Brenda Best), Ron Livingston (Franklin Crudstaff), M. Emmet Walsh (Onkel Bub), Odeya Rush (Joni Jerome), Lin-Manuel Miranda (Reggie Marks), Lois Smith (Tante Mel), David Morse (James Green Sr.), James Rebhorn (Joseph Crudstaff), Gene Jones (Nachbar) u.a.;
Produzenten: Ahmet Zappa, Scott Sanders, Jim Whitaker; Kamera: John Toll; Musik: Geoff Zanelli; Schnitt: Andrew Mondshein;

Länge: 104,48 Minuten; FSK: ab 6 Jahren; ein Film im Verleih der Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH; deutscher Kinostart: 6. Juni 2013



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"Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch..."

Schauspieler und Komiker Karl Valentin

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