23.01.2020

Chroniken der Unterwelt
– City of Bones

Der Vergleich der bislang fünfbändigen Romanreihe "Chroniken der Unterwelt" (Originaltitel: "The Mortal Instruments") von Cassandra Clare mit der "Twilight"-Saga liegt so nahe, dass er im Grunde unumgänglich ist: Wie Bella Swan steht auch Clary aus "Chroniken der Unterwelt" zwischen zwei Männern und entdeckt, dass neben der uns bekannten Welt eine geheimnisvolle Zauberwelt existiert und ein ewiger Kampf gegen Vampire, Werwölfe und Dämonen tobt.

Die 15-jährige Clary Fray (Lily Collins) lebt mit ihrer Mutter Jocelyn (Lena Headey) als ganz normale Jugendliche in New York. Erst zeichnet Clary wahnhaft seltsame Runen, dann beobachtet sie in einem Nachtclub einen Mord, wobei der Mörder für ihren besten Freund Simon (Robert Sheehan) und die meisten Besucher unsichtbar bleibt. Als ihre Mutter spurlos verschwindet und ein Dämon in der Wohnung der beiden wütet, lüftet der Schattenjäger Jace (Jamie Campbell Bower) das Geheimnis ihrer Existenz: Clary entstammt einer Familie von Schattenjägern, die gegen finstere Dämonen kämpfen und eine Mischung aus Menschen und Engeln sind. Um ihre Mutter zu retten und zu verhindern, dass der mächtige Kelch der Engel in die Hände des Bösewichts Valentine (Jonathan Rhys Meyers) fällt, schließt sich Clary den Schattenjägern an – und verguckt sich in Jace.

Da es sich um den Auftakt der geplanten Filmreihe handelt, liefert "Chroniken der Unterwelt – City of Bones" zahlreiche Erklärungen zur Etablierung der Mythologie. Die meisten dieser Erklärungen und die Einführung der vielen Figuren fallen sehr knapp aus, so dass die Geschichte teilweise Verwirrung stiftet. Über weite Strecken wirkt der Teenager-Fantasyfilm zudem wie ein Mashup aus verschiedenen Genrevertretern der jüngeren Zeit, wobei "Twilight" als deutlichste Blaupause augenscheinlich ist. Im Gegensatz zu den (Liebes-)Abenteuern von Bella und Edward kommt "Chroniken der Unterwelt" aber weniger prüde daher. So tritt Clary in einer Szene in einem hautengen Gothic-Outfit mit hohen Lackstiefeln à la "Pretty Woman" auf, während es in einer anderen Szene zum leidenschaftlichen Kuss mit Jace kommt, der beste Chancen auf den "Filmkuss des Jahres" bei den MTV-Awards hat. Vor allem Mädchen im Alter der Protagonistin könnte die Mischung aus Fantasy, Grusel und Romantik trotz einiger Unzulänglichkeiten aber durchaus zusagen.



Diese Filmkritik ist zuerst erschienen bei fluter.de.

 

Christian Horn / Wertung: * * (2 von 5)



Filmdaten

Chroniken der Unterwelt - City of Bones
(The Mortal Instruments: City of Bones)

USA/Deutschland/Kanada/GB 2013
Regie: Harald Zwart;
Darsteller: Lily Collins (Clary), Jamie Campbell Bower (Jace), Kevin Zegers (Alec), Jemima West (Isabelle), Robert Sheehan (Simon), Robert Maillet (Blackwell), Kevin Durand (Pangborn), Godfrey Gao (Magnus Bane), Lena Headey (Jocelyn), Harry Van Gorkum (Alaric / Werwolf), CCH Pounder (Dorothea), Jared Harris (Hodge), Jonathan Rhys Meyers (Valentine), Aidan Turner (Luke), Stephen R. Hart (Bruder Jeremiah), Chad Connell (Lambert), Chris Ratz (Eric), Elyas M'Barek (Vampir-Anführer) u.a.;
Drehbuch: Jessica Postigo Paquette nach dem Roman von Cassandra Clare; Produzenten: Don Carmody, Robert Kulzer; Kamera: Geir Hartly Andreassen; Musik: Atli Örvarsson; Schnitt: Jacqueline Carmody;

Länge: 130,03 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; deutscher Kinostart: 29. August 2013



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"Was soll das denn sein - wo du doch Schauspieler sein kannst? Da will man doch nicht Arzt werden!"

Die Reaktion der schauspielernden Eltern von Michael Verhoeven (13. Juli 1938 - 22. April 2024) auf seinen Wunsch, Medizin zu studieren - er wurde Regisseur ("o.k.", "Die weiße Rose"), Schauspieler ("Das fliegende Klassenzimmer" (1954), "Der Pauker") und Arzt

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