23.11.2013
Captain Phillips
![]() Die eigentliche Übernahme des Schiffes durch die somalischen Piraten ist bei Weitem nur der Einstieg in die Handlung. Von dem Moment an, in dem die Brücke der Alabama gestürmt wird ist klar – Im Kern ist "Captain Phillips" ein Film über zwei Männer und ihre Crews, die stellvertretend für den gesamten Konflikt am Horn von Afrika stehen. Hier stehen sich nicht nur Zivilisten und Piraten gegenüber. Es geht um viel mehr.
Viel Wert legt der Film auf seine Dialoge. Schon das sehr frühe Gespräch zwischen Phillips und seiner Frau unterstreicht dies. Die Unterhaltung über die komplizierte Zukunft der Kinder des Paares wirkt trivial. Im Gesamtkontext ist sie jedoch eine erschreckend passende, wenn auch krass abstrahierte Version der Situation der somalischen Jugend. Beide müssen in einer zunehmend globalen und schnelllebigen Welt ihren Platz finden. Dass der somalischen Jugend dabei noch weniger Türen offen stehen, steigert die Brisanz des Themas exponentiell.
Bemerkenswert ist vor allem, wie trotz der eindeutigen Rollenverteilung vor allem der Piratenkapitän konsequent als zerrissene Persönlichkeit dargestellt wird. Zu keinem Zeitpunkt wirkt er als grundlos böse. Aus tollen Dialogen und hervorragenden Schauspielern spinnt Regisseur Paul Greengrass Seemannsgarn, das über 130 Minuten eine konstant hohe Spannung hält. Ein rundum überzeugendes Filmerlebnis, nicht nur für Seebären. Hendrik Neumann /
Wertung: * * * * *
(5 von 5)
Quelle der Fotos: Sony Pictures Filmdaten Captain Phillips (Captain Phillips) USA 2013 Regie: Paul Greengrass; Darsteller: Tom Hanks (Captain Richard Phillips), Barkhad Abdi (Muse), Barkhad Abdirahman (Bilal), Faysal Ahmed (Najee), Mahat M. Ali (Elmi), Michael Chernus (Shane Murphy), Catherine Keener (Andrea Phillips), David Warshofsky (Mike Perry), Corey Johnson (Ken Quinn), Chris Mulkey (John Cronan), Yul Vazquez (Captain Frank Castellano) u.a.; Drehbuch: Billy Ray basierend auf dem Buch "A Captain's Duty: Somali Pirates, Navy SEALS, and Dangerous Days at Sea" von Richard Phillips und Stephan Talty; Produzenten: Dana Brunetti, Michael De Luca, Scott Rudin; Kamera: Barry Ackroyd; Musik: Henry Jackman; Schnitt: Christopher Rouse; Länge: 134,06 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih der Sony Pictures Releasing GmbH; deutscher Kinostart: 14. November 2013
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