5. August 2004 
in Kürze: 

Nathalie

"Zwei Frauen. Die eine ist verheiratet, bürgerlich, kulturell interessiert. Die andere arbeitet in einer Bar als Prostituierte. Catherine bezahlt Marlene dafür, dass sie mit ihrem untreuen Ehemann Bernard schläft. Sie will alles darüber wissen, die intimsten Details. Catherine macht Marlene zu 'Nathalie', ihrer persönlichen Spionin. Das ist ihr Geheimnis, und das ihre Geschichte:

Es sollte eine Überraschung werden: Zu seinem Geburtstag hat Catherine (Fanny Ardant) für ihren Mann Bernard (Gérard Depardieu) in ihrer Pariser Wohnung eine Party arrangiert. Doch Bernard ruft aus Zürich an, er habe das Flugzeug verpasst. Mit dem Charme der perfekten Gastgeberin überspielt Catherine ihre Enttäuschung. Am nächsten Morgen entschuldigt sich Bernard bei seiner Frau, doch in ihr ist irgendwie das Misstrauen geweckt. Er will sie am Abend zu einem romantischen Versöhnungsdiner einladen, aber sie sind bereits mit dem Sohn und dessen Verlobter zum Abendessen verabredet. Ehe sie das Haus verlässt, um in ihre Praxis zu gehen – Catherine ist eine erfolgreiche Geburtshelferin – entdeckt sie zufällig Bernards Handy in der Garderobe im Flur. Offenkundig hat er es dort vergessen. Sie kann nicht widerstehen und hört es ab. Die Nachricht darauf lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren: die Stimme einer jungen Frau bedankt sich für die wundervolle Liebesnacht in Zürich.
Catherine ist vollkommen vor den Kopf gestoßen. Sie sah sich in einer guten, wenn auch im Laufe der Jahre etwas lau gewordenen Beziehung, und hätte nie gedacht, dass ihr Mann sie betrügt. 
Am Abend unterzieht sie Bernard einem Verhör. Der gibt die sexuelle Eskapade zu, erklärt, dass sie absolut nichts zu bedeuten habe und für einen Mann doch wohl eher normal sei – ein Standpunkt, den Catherine nicht akzeptieren kann und will.
Äußerlich scheint Catherine das Thema fallen zu lassen, doch in ihrem Innern ist sie zutiefst getroffen. Wie in Trance gleitet sie durch den Tag, ihr geordnetes Leben ist in seinen Grundfesten erschüttert. 
Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause geht sie eines Abends, eher ziellos, in einen privaten Club. Dort wirkt die elegante Frau mittleren Alters reichlich fehl am Platz. Die Hostess Marlene (Emmanuelle Béart) bringt ihr einen Drink und unterhält sich mit ihr. Sie deutet an, dass sie 'auch kein Problem mit einer Frau' habe. Doch Catherine sucht kein sexuelles Abenteuer – zumindest nicht für sich selbst. Sie ist sich Marlenes Anziehungskraft bewusst und weiß schnell, was sie von ihr will: Sie heuert die Prostituierte an, um mit ihrem Mann zu schlafen. Die Bedingung ist, dass sie ihr anschließend detailliert davon berichtet.
Marlene hat schon viel gesehen in ihrem Metier und zögert nicht lange. Das Angebot ist gut, sie akzeptiert. Catherine gibt ihr den Namen Nathalie.
Es ist ein leichtes für Nathalie, Bernard in seinem Stammcafé ausfindig zu machen, wo er morgens die Zeitung liest. Bei einem ersten Treffen mit Catherine erzählt Nathalie von ihren erotischen Erlebnissen. Anfangs zögernd, doch dann schildert sie immer offener die intimsten Details. Für Catherine ist das eine schmerzhafte Prozedur, und einmal ist sie kurz davor, die Aktion abzubrechen. Doch sie ist zugleich auch fasziniert. Was diese junge Frau mit ihrem Mann erlebt, regt auch ihre Fantasie an. 
Catherine wird sich bewusst, dass ihr Leben in sexueller Hinsicht an einem Tiefpunkt angelangt war. Langsam erwacht ihr Verlangen wieder, sie wird sich ihrer eigenen Wünsche bewusst. Bei einem Cocktailempfang flirtet sie mit dem attraktiven Barkeeper und verbringt die Nacht mit ihm. 
Durch die intimen Gespräche wird das Verhältnis der beiden Frauen, trotz der zwischen Ihnen bestehenden Unterschiede, allmählich enger. Catherine findet heraus, dass Marlene / Nathalie eine Ausbildung als Kosmetikerin macht. Sie versucht, am Tag so normal wie möglich zu leben, die Bilder der Nacht loszuwerden, und träumt davon, eines Tages ganz aus der Szene aussteigen zu können. 
Catherine nimmt Marlene mit zu ihrer Mutter, einer exzentrischen alten Dame, die sie pflegt. Die drei Frauen verbringen einen angeregten Abend, Marlene schläft in Catherines Jugendzimmer. 
Die beiden treffen sich an den verschiedensten Stellen, in Bars oder auch in dem Privatclub, wo Catherine sich der aufgeheizten Atmosphäre nur schwer entziehen kann. Marlenes Verhältnis ihr gegenüber hat sich verändert. Hat sie sie zuvor nur als zahlende Kundin gesehen, so fühlt sie sich immer mehr von der älteren, selbstbewussten Frau angezogen. 
Doch Catherine liegt nichts an derartigen erotischen Spielen. Sie liebt ihren Mann, und sie will ihre Ehe wieder in Gang bringen. In einem letzten mutigen Anlauf will sie sich endlich Klarheit verschaffen, auch über Bernards Gefühle zu ihr. Und so führt sie ein Treffen herbei zwischen allen drei Beteiligten ..." (Presse-Text)


 
Filmdaten 
 
Filmtitel: Nathalie - Wen liebst du heute Nacht? 
Originaltitel: Nathalie (Frankreich / Spanien 2003) 
Regie: Anne Fontaine;
Darsteller: Fanny Ardant (Catherine), Emmanuelle Béart (Marlene / Nathalie), Gérard Depardieu (Bernard), Wladimir Yordanoff (Francois), Judith Magre (Mutter), Rudolphe Pauly (Sohn), Evelyne Dandry (Barbesitzer) u.a.; Drehbuch: Anne Fontaine, Jacques Fieschi mit Unterstützung von Francois-Olivier Rousseau nach der Originalvorlage von Philippe Blasband; Ausführender Produzent: Alain Sarde; Kamera: Jean-Marc Fabre; Musik: Michael Nyman; Länge: 106 Minuten; FSK: ab 16 Jahren; ein Film im Verleih von Concorde Film


Archivierte Kurzinformation 


Zitat

"Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch..."

Schauspieler und Komiker Karl Valentin

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